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Ecuador & Galapagos 2016 – Ein Rückblick

ECUADOR RUNDREISE & KREUZFAHRT

auf  dem Katamaran  M/C ANAHI durch die GALAPAGOS INSELWELT

20. Oktober – 05. November 2016

20.10.2016

Pünktlich um 07:00 Abflug von Frankfurt via Amsterdam nach Quito mit KLM 751. Wir erreichten Quito um 14:45 Ortszeit und auch Einreise- und Zollformalitäten gingen recht zügig voran. Unsere Uhren mussten wir bei Ankunft 7 h zurückstellen.

Unsere Fremdenführerin Rommy und unser Busfahrer Manolo erwarteten uns schon am Flughafen. Die Fahrt zum Boutique Hotel Anahi dauerte ca. 1 h. Das Wetter war frühlingshaft, angenehm warm. Der Himmel blau mit einigen Wolken. Ca. 16:45 kamen wir im Hotel an und mussten erstmal entspannen. Die Zeitverschiebung machte allen zu schaffen.

Der Strom im Hotel und entlang der ganzen Straße fiel gegen 18:30 aus, so wurde aus unserem gemeinsamen Abendessen ein Candlelight – Dinner. Das Personal besorgte schöne Kerzenständer und so konnten wir in Ruhe das erste Mahl in Ecuador genießen. Auch auf die Zimmer wurden Kerzen gebracht. Zum Glück kam der Strom gegen 20:30 zurück.

21.10.2016    

Nach dem Frühstück war 08:30 heute Ausflugsbeginn mit unserem Bus. Das Wetter frühsommerlich warm und sonnig. Rommy zeigte uns heute ihr Quito!

Quito liegt auf einer Höhe von 2800 m und wir besuchten zuerst den Ichimbia Park mit dem Kulturzentrum, von wo sich uns ein schöner Blick über die UNESCO-geschützte Altstadt von Quito auftat. Das Erinnerungsfoto am überdimensionalen QUITO durfte natürlich nicht fehlen!

Weiter ging es zu einem kurzen Stock an der Basilica de Voto Nacional mit der Möglichkeit zu einer Innenbesichtigung. Durch das Zentrum der Altstadt fuhren wir hindurch hinauf zur “Virgen de Quito”, der Jungfrau von Quito, auf dem Panecillo-Hügel mit einer schönen Sicht auf den Pichincha Vulkan mit seinen 5 Kratern und die Stadt Quito. In der Ferne war im Süden ein kurzer Blick auf den Vulkan Cotopaxi zu erhaschen, dessen Gipfel sich nicht ganz in de  Wolken versteckte.

Anschließend ging es zurück zum  Stadtrundgang durch die seit 1978 auf der UNESCO Liste befindliche 350 ha große Altstadt. Die Kolonialstadt von “San Francisco de Quito”, wie die Stadt seit 1534 offiziell heißt, hat heute ca. 2 Mio Einwohner (inkl. Vororten).

Beeindruckend waren die Kirchen “La Compañia de Jesús” und das “Monasterio de San Francisco”, der Unabhängigkeitsplatz mit dem Präsidentenpalast, dem Erzbischofspalast und Regierungsbauten.

Nach einem leckeren Mittagessen im Restaurant “Theatrum” besuchten wir das Äquator Monument “Mitad del Mundo” im Norden der Stadt.

Endlich konnten wir mit beiden Beinen fest auf der Erde stehen … und zwar auf der Süd- und Nordhalbkugel gleichzeitig!

Auf der gelben Äquatorlinie erhielten wir unsere Äquatortaufe – ein Naranjilla Schnaps von Rommy!

Gegen 17:00 waren wir zurück im Hotel – Individuelles Abendessen –  im Hotel wurde die Kartoffelsuppe Locro mit Käse und Avocado genossen und einige ließen es sich in einem einheimischen Restaurant oder in der Beach Bar an der Plaza Foch gut gehen und schmecken.

22.10.2016

Ab 06:45 gab es ein “interessantes” Frühstück im Hotel, 07:30 war dann Abfahrt nach Ibarra.

Einen Großteil der Strecke fuhren wir auf der Panamericana, die Alaska mit Feuerland verbindet und ein Straßennetz von insgesamt 48.000 km umfasst und in ihrer längsten Nord-Süd-Verbindung etwa 25.750 km lang ist. Die Idee dieser kontinent-übergreifenden Schnellstraße entstand schon 1923. In Ecuador wird sie “Pana” genannt, offiziell auch E 45, und es gibt nach jeweils  50 km eine Mautstelle.

Das Wetter heute wieder frühsommerlich angenehm mit strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel, aber einigen Wolken, die die Vulkane verhangen. Wir überquerten den Äquator diesmal ganz und fuhren Richtung Norden. Bei San Pablo del Lago hielten wir an einer Raststätte für eine kurze Pause – wir genossen den Blick über den Lago de San Pablo und den leider wolkenverhangenen Vulkan Imbabura. Es gab Bizcochos de Cayambe – Maisgebäck – zu  probieren und der erste Panama-Hut wurde von Rita erstanden.

Bis Otavalo nahmen wir Cecilia mit, die für uns im Bus in der alten Inkasprache “Quechoa” einige Lieder sang … und zufällig einige Schals zum Verkaufen dabei hatte!

Wir fuhren durch die Stadt Otavalo und erreichten den Bahnhof von Ibarra ca. 10:30. Es war noch Zeit sich um den Bahnhof etwas umzuschauen. Wir probierten die interessante Guaba – eine Riesenschote mit Bohnen die mit weißen, gutschmeckendem Fruchtfleisch umhüllt sind.

Abfahrt mit dem Tren de la Libertad war um 11:20. Die Fahrt ging durch schöne Landschaft, urbane Gegenden und kleine Dörfer. Kurze Pause in Hoja Blanca – das weiße Blatt –  wir erinnern uns gerne an das leckere Eis! Ibarra liegt auf 2209 m Höhe, Hoja Blanca auf 1840 m und Endstation Salinas de Ibarra auf 1615 m. Es gab auf den 30 km viel zu fotografieren. 2 Brücken haben wir überquert, 5 Tunnel passiert – u.a. den Wunsch-Tunnel (was man sich bei der Tunnelpassage wünscht geht in Erfüllung) und den Liebes-Tunnel (hier muss man den oder die Liebste küssen während der Tunnelpassage). An der Endstation in Salinas  zeigten uns einheimische Tänzerinnen wie man grazil mit Flaschen auf dem Kopf tanzt – “La Bomba”. Mittagessen gab es in einem einfachen, einheimischen  Restaurant.

Danach fuhren wir weiter durch Cotacachi und ab 15:00 machten wir einen Spaziergang an der Laguna Cuicocha auf 3100 m Höhe. Dieser See ist Teil vom Cotocachi Cayapas Reservat. Hier oben war es schon merklich kühler! Mit Erklärungen von Rommy spazierten wir am Kratersee entlang. Wir gingen auf der Ruta Sagrada, dem Heiligen Weg, sahen am Boden das Inka-Kreuz, die Stelle, an der Baderituale durchgeführt wurden, das Taufbecken, eine Opferstelle/Altar und den Mond- und Sonnenkalender … und viele interessante Pflanzen und Blüten entlang des Weges.

Ca. 17:00 Ankunft in der Hacienda Pinsaqui und um 19:00 Einladung von Patricio Freile-Larrea, dem Besitzer der Hacienda zum Willkommensdrink. Sichtlich stolz auf das Familienanwesen berichtete er von dessen Geschichte. Die Hacienda ist ein Familienbetrieb in der 7. Generation, begonnen als koloniales Textil-Unternehmen mit über 1000 Angestellten (dieses Unternehmen legte den Grundstein für den Otavalo Markt). Hier wurde im Jahr 1860 das Abkommen von Pinsaqui unterschrieben, wodurch die Grenz-Streitigkeiten mit Kolumbien beigelegt wurden. Der Führer der südamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, Simon Bolivar, hat auf dem Weg nach und von Bogota öfter auf Pinsaqui übernachtet. Patricio’s Großvater war Ecuadors Botschafter in Mexico, Argentinien, Kolumbien und im Vatikan.

Es gab eine Musikvorführung der Gruppe “Waukis”, die aus 5 Brüdern besteht. Dazu gab es  Empanadas und traditionellen heißen Zimt-Tee – Canelazo – anschließend ein gutes Zimt-Schnäpschen – ebenfalls Canelazo genannt.

Mit dem Kamin oder dem Heizofen im Zimmer, konnte man nach dem erlebnisreichen Tag gut schlafen. Langsam war der Jetlag überwunden.

23.10.2016         

In der Nacht hat es – unbemerkt von den meisten – ordentlich geregnet. Am frühen Morgen hing deshalb der Nebel mystisch tief über dem Anwesen.

Nach einem hervorragenden Frühstück mit frischem Naranjilla- und Brombeer-Saft, war 08:30 Abfahrt vom Hotel und Besuch des Obst- und Gemüsemarktes von Otavalo (ca. 65.000 Einwohner) mit vielen tropischen Früchten wie z.B. Guanabana, Granadilla, Baumtomate, Chirimoya. Rommy zeigt uns vieles und wir verkosteten einiges, u.a. Hornado, eine Art Pulled Pork. Wir kauften verschiedene Früchte – auch die uns bis dahin noch unbekannte Baumtomate – für unterwegs oder nur zum Probieren.

Anschließend spazierten wir zum Plaza de Ponchos, wo täglich der  berühmte  Poncho-Markt mit handgearbeiteten Textilien und vielen Souvenirs stattfindet. Unsere Damen waren im Shopping-Himmel – die Herren mussten mit! Viel wurde eingekauft!

Es ging weiter nach dem kleinen Dorf Peguche ganz in der Nähe. Dort sahen wir die kleine katholische Kirche und besuchten die Weberfamilie von José Cotacachi. Señora Cotacachi zeigte uns, wie aus Läuseblut und verschiedenen anderen natürlichen Zutaten wie Zitrone oder Backpulver unterschiedliche natürliche Farben zum Färben der Alpaka-Wolle entstehen. Señor Cotacachi durften wir beim Weben am Webstuhl über die Schulter schauen. Viele schöne Pullover, Strickjacken und Ponchos aus Alpaka-Wolle wurden bestaunt, anprobiert und auch gekauft. Das Highlight war die elegante Strickjacke in Tellerform gestrickt aus Baby-Alpaka-Wolle – so leicht und weich wie eine Wolke – die wird Frau Sczech zum Star zu Hause machen!

Der nächste Besuch ganz in der Nähe bei der Familie Ňanda Mañachi und José Luiz. Die musikalische Familie unternimmt auch internationale Tourneen. Für uns gab es eine Demonstration, wie schnell man eine kleine Panflöte herstellen kann und verschiedene ecuadorianische und südamerikanische, traditionelle Musikinstrumente wurden präsentiert. Nicht nur Sigrid stellte fest, dass es gar nicht so einfach ist, auf einer Panflöte zu blasen. José Luiz und sein 11-jähriger Sohn gaben uns auch ein schönes Ständchen. Und wir bekamen von Rommy und der Agentur jeder eine Mini-Okarina geschenkt. Die Okarina (wörtlich „kleine Gans“), eine Gefäßflöte, auch Kugelflöte, ist ein kleines einteiliges Blasinstrument und besteht aus gebranntem und glasiertem Ton, luftgetrocknetem Ton, Porzellan oder Holz.

Heute gab es ein traditionelles, reichliches Mittagessen mit Hähnchen in einem rustikalen Lokal. Traditionell essen die Ecuadorianer als Sonntagsbraten ein Meerschweinchen und weil Sonntag ist, bekamen auch wir eine Meerschweinchen-Kostprobe.Es musste probiert werden! Rommy und Manolo haben die Reste verputzt, denn es bringt Unglück, wenn vom Meerschweinchen nicht alles aufgegessen wird. Hier hatten wir auch unser erstes Baumtomaten-Dessert!

Am Nachmittag fuhren wir durch das Gebiet um Cayambe – die Blumenhauptstadt Ecuadors – wo es unzählige Gewächshäuser hauptsächlich für Rosen gibt.  Ecuador-Rosen sind besonders hochwertig, weil sie durch das gleichmäßige Klima am Äquator das ganze Jahr über besonders gut gedeihen. Durch die hohe Lage in 2800 m Seehöhe wachsen sie langsam und entwickeln gerade dadurch ihre besonders langen Stiehle und die großen, schönen Blütenköpfe.

Wir überquerten erneut den Äquator und befinden uns nun wieder auf der Südhalbkugel. Die Fahrt ging durch das herrliche Hochland in Richtung Termas de Papallacta. Wir passierten viele Papierbäumen (Polylepsis) und einige Forellenzuchtteiche.

Die Wasserscheide und auch Grenze zwischen den Provinzen Pichincha und Napo befindet sich auf einer Höhe von 4069 m, hier steht am Papallacta-Pass an der Straße eine Kapelle namens “Virgen de las Calles”. Es kurzer Fotostopp musste sein – es ist merklich kühl hier oben! Der Vulkan Antisana zeigte sich uns dort im Licht der Nachmittagssonne. Was für ein Anblick!Ankunft im Hotel Termas de Papallacta gegen 17:00. Das Hotel liegt auf einer Höhe von 3200 m. Hier hieß es, die Thermalquellen genießen! Man musste nicht weit gehen, denn die Thermalbecken befanden sich direkt vor unseren Zimmertüren in einem wunderschönen Blumengarten.Einige von uns genossen ein gutes Forellen-Abendessen im Hotelrestaurant, andere picknickten an frischen Früchten auf der Zimmerterrasse. Das heiße Bad vor dem Schlafengehen war ein Muss!

24.10.2016

Noch vor dem Frühstück tauchten die meisten von uns noch einmal in das Thermalbecken, dann schmeckte das Frühstück umso besser.

Abfahrt vom Hotel Termas de Papallacta war  08:30. Es ging vorbei an der Laguna de Papallacta mit kurzem Fotostopp. Wir entdeckten die ersten Lamas am Straßenrand!

Wir passierten die westliche Kordillere und es ging hinauf zum Nationalpark Cotopaxi. Der Cotopaxi ist mit  5897 m der zweithöchste Berg Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde.

Am Parkeingang kurzer Stopp – der eine oder andere Coca-Tee musste getrunken werden und Coca-Bonbons wurden gekauft – man kann ja nie wissen, wie das mit der Höhe so wird!

Schien am Parkeingang noch die Sonne und wir wunderten uns schon, ob wir am Morgen nicht doch zu viel angezogen hatten, zog sich der Himmel weiter oben immer weiter zu. Als wir am Fuße des Cotopaxi an der  Laguna Limpiopungo ankamen donnerte es schon gewaltig und es begann zu nieseln. Wir trotzten dem Wetter mit Regenjacken, Handschuhen und Mützen und wanderten auf 3897 m um die Laguna herum. Der Cotopaxi zeigte sich uns nicht, dafür fing es unterwegs an zu hageln und zur regnen. Pitschnass und kalt – es waren nur noch 7°C – aber guten Mutes erreichten wir den Bus – Manolo war uns entgegen gekommen.

Das späte Mittagessen mit Forelle fand im Tambopaxi Restaurant ganz in der Nähe statt. Dort wärmten wir uns am Bollerofen auf. Einige sichteten hier während des Mittagessens den ersten Kolibri!

Auf dem Rückweg legten wir noch einen klitzkleinen Stopp am Wegrand ein – Katharina musste ihrem Hobby frönen und eine geheime Dose finden. Geocaching ist, wenn man mit teuren GPS-Geräten nach billigen Tubber-Dosen sucht, die jemand anderes irgendwo, meist in der Botanik, versteckt hat. Diese Dose lag direkt am Wegesrand und wurde von Oliver schnell entdeckt. Hurra! Der erste Fund in Ecuador – die kleinen Freuden des Lebens…

Gegen 17:00 erreichten wir die legendäre Hacienda La Cienega in Lasso, wo schon Alexander von Humboldt im Jahre 1802 im Zimmer Nr. 8 übernachtet hat. Er wurde begleitet von Mr. Bonpland und Mr. Carlos Montufar. Der Bau dieser Hacienda mit seinen 2 m dicken Mauern und Kapelle geht zurück auf das Jahr 1592. Schöne, große Zimmer mit prasselnden Kaminfeuern oder Heizöfen erwarteten uns.

Einige von uns besuchten die Lamas im Garten der Hacienda – diese waren nicht so begeistert uns zu sehen und setzten fast schon zum Spucken an, als wir zu nah kamen.

25.10.2016

Am Morgen plumpsten wir nach einer ruhigen Nacht entspannt in die niedrigen Lederstühle zum Frühstück. Vermutlich hat schon Humboldt auf diesem Stuhl gesessen und seinen Kaffee genossen!

Nach dem Frühstück verließen wir die historische Hacienda La Cienega um 08:00 bei strahlendem Sonnenschein und kurz darauf eröffnete sich uns ein fantastischer Blick auf dem Vulkan Cotopaxi im Sonnenschein und mit Rauchfahne!Es ging ins Hochland Richtung Quilotoa – kurzer Stopp in Pujili, wo es auch einen Markt zu schauen gab. Dort konnten wir uns nicht einigen, welche Frucht eine Babaco ist und kauften einfach eine ein. Die muss bei Gelegenheit noch verkostet werden. Der nächste Stopp an einer Artgallery in Tigua mit interessanter Naivmalerei u.a. zur Legende um den verliebten Condor. Einen letzten Fotostopp machten wir am Cañon del Rio Toachi, wo sich ein spektakulärer Mini-Grand Canon vor uns auftat, eine Spalte des Vulkans Quilotoa, die beim letzten Ausbruch im 13. Jh. entstand.

Wir erreichten gegen 11:30 Quilotoa und spazierten am Kraterrand auf 3885m Höhe. Quilotoa ist der Name der Caldera und des darin befindlichen Kratersees, zugleich der westlichste Vulkan in den ecuadorianischen Anden. Der letzte Ausbruch fand möglicherweise im Jahr 1280 statt. Es war ein gewaltiger Ausbruch, denn seitdem liegt in der Caldera ein bis zu 250 m tiefer Kratersee mit durch Mineralien entstandener grüner Färbung. Trotz der Höhe war es heute nicht so kalt. Die Sonne schien und der Kratersee erleuchtete in verschiedenen Grüntönen.Zum Mittagessen im Gemeindezentrum gab es ein landestypisches Menü mit der allseits beliebten Baumtomate zum Dessert!

Nun ging es weiter Richtung Riobamba – wieder hinunter ins Tal und die Panamericana entlang vorbei an riesigen Gewächshäusern für Gemüse. Kurz vor Riobamba tat uns der Vulkan Chimbarazo den Gefallen und zeigte fast seinen ganzen schneebedeckten Gipfel! Der inaktive Vulkan ist mit 6310 m (nach neueren Angaben 6267 m) Höhe über dem Meeresspiegel der höchste Berg in Ecuador. Der Gipfel des Chimborazo ist wegen seiner Nähe zum Äquator der Punkt der Erdoberfläche, der am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt ist. Dass er hierin den wesentlich höheren Mount Everest übertrifft, liegt daran, dass die Erde aufgrund der Rotation und der sich daraus ergebenden Fliehkraft keine Kugel ist, sondern ein Rotationsellipsoid, dessen Radius an den Polen kleiner und am Äquator größer ist. Unser Fahrer Manolo machte extra einen kleinen Abstecher, um uns ein gutes Foto zu ermöglichen.

Gegen 18:00 erreichten wir die Hosteria Abraspungo (= Eingang zum Canyon) in Guano bei Riobamba. Wieder erwarteten uns schöne, moderne Zimmer und eine gepflegte Anlage, auch das individuelle Abendessen schmeckte hervorragend.

26.10.2016

Wir erwachten am Morgen bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Nach dem Frühstück Abfahrt vom Hotel Abraspungo um 08:00. Sofort sichteten wir den Vulkan Chimbarazo in seiner vollen Pracht!  Auf unserer Fahrt Richtung Süden machten wir insgesamt 3 Fotostopps und konnten den Vulkan aus verschiedenen Perspektiven fotografieren. Auch El Altar (5.319 m) und Tungurahua (5.023 m) zeigten sich uns in der Ferne.Unterwegs stieg ein fliegender Händler zu uns in den Bus – den nahmen wir ein paar Kilometer mit und er machte gutes Geschäft mit uns. Er verkaufte frittierte Saubohnen, Erdnüsse mit Schoko-Karamel-Überzug und Bananachips. Und alle griffen zu. Es war lecker!

An der ältesten katholischen Kirche von Ecuador in La Balbanera machten wir einen kurzen Besichtigungsstopp.  Hier konnten wir die Tagua Nuss sehen. Nette Souvenirs aus dieser Nuss – auch vegetarisches  Elfenbein genannt – wurden gekauft und geben schöne Mitbringsel ab.

In Alausi gab wir am Vormittag einen nächsten Stopp und einen kurzen Stadtrundgang. Die Stadt wurde von den Spaniern  San Pedro de Alausí genannt und wurde etwa zur gleichen Zeit wie Quito geründet. Kurz darauf wurde die Gründung als Alausi offiziell. Alausi hat heute ca. 5500 Einwohner. Über der Stadt steht die weithin sichtbare Statue von San Pedro. Alausi ist auch Ausgangspunkt für die Zugfahrt zur berühmten Nariz del Diablo – der Teufelsnase. Fast alle Häuser in Alausi sind über 100 Jahre alt. Wir spazierten an der katholischen Kirche vorbei bis zur Bahnstation. In der Panaderia gegenüber gönnten sich einige von uns ein gutes Stück Pizza oder Empanadas, denn heute gab es wieder ein spätes Mittagessen.

Schon ging es weiter die kurvenreiche Panamericana entlang Richtung Ingapirca. Ein kurzer Fotostopp unterwegs zeigte uns die Teufelsnase von oben – aus dieser Perspektive sah sie aber eher wie ein Dionosaurier aus – sagt unsere Rommy! (Die rote Linie im Foto kennzeichnet die Umrisse.)

Wir speisten spät in der außergewöhnlichen Posada Ingapirca  – Lamm wurde serviert. Während des Essens konnten wir am Fenster Kolibris beobachten. Zum Dessert gab es unter anderem unsere gestern gekaufte Bazuka – Babuka – Babaco! Nach dem Essen gingen wir im Garten noch auf – leider erfolglose – Kolibri-Foto-Jagd.

Am Nachmittag besichtigten wir die Inka Ruinen Ingapirca auf einer Höhe von 3180m. Ingapirca – “Inkamauer”, auch Hatun Kañar (“Groß-Cañar”) ist die bedeutendste Inka- Fundstätte Ecuadors. Sie befindet sich in der Provinz Cañar. Der genaue Zweck der Anlage, die von den spanischen Chronisten der Conquista als “Burg” – Castillo – bezeichnet wurde, ist noch immer nicht entschlüsselt. Inzwischen ist jedoch deutlich geworden, dass es sich nicht nur um eine Festung, sondern auch um eine Kultstätte der Kañari handelte, die später auch von den Inka genutzt und ausgebaut wurde. Die Bauweise des fugenlosen Zusammenfügens großer behauener Steinblöcke ähnelt den in Cuzco erhaltenen Inkaruinen. Immer noch bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel, aber doch recht frischem Wind, erfuhren wir von Rommy viel über den Komplex, der unter anderem einen Sonnentempel, ein Observatorium zur Beobachtung von Sonne und Mond, Lagerräume, rituelle Bäder, Grabstätten, Straßen und Plätze umfasst.  Und ein paar Lamas grasten auch friedlich zwischen den Ruinen und gaben gute Fotomodelle ab.

Wir erreichten Cuenca mit unserem Hotel Santa Lucia ca. 18:45. Das schöne,  im Stadtzentrum gelegene Boutique Hotel Santa Lucia erwartete uns. Nach dem Umbau von 1999 wurde das Hotel 2002 ausgezeichnet mit der „Fray Jose Maria Vargas“ Medaille für “Bestes restauriertes historisches Gebäude”. Der Bau geht zurück auf das Jahr 1859 und war Wohnhaus des Provinz-Gouverneurs Don Manuel Vega.

Der eine oder die andere gingen noch auf Erkundung – Sigrid, nicht links und dann links aus dem Hotel, sondern rechts und dann links! – zum Plaza Calderón und schauten den Breakdancern zu oder versuchten –  sich – leider ohne Erfolg – in den Justizpalast einzuschmuggeln.

27.10.2016

Abfahrt vom Hotel Santa Lucia in Cuenca war um 08:00 bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen.

Wir begannen unsere Stadtbesichtigung von Cuenca (ca. 330.000 Einwohner) mit einem Spaziergang zum Rio  Tomebamba, an verschiedenen Kirchen, an der Les Escalinata Treppe und der Punte Roto  (der kaputten Brücke) vorbei. Weiter ging es zum Mirador de Turi hinauf, wo sich uns ein fantastischer Blick über das Tal und die Stadt auftat. Schließlich ging es wieder hinunter in die Altstadt, wo wir einen Spaziergang durch das historische Cuenca, das auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO steht, machten. Wir hatten die Möglichkeit lokale Empanadas zu kosten und viele Souvenirs und Mitbringsel – die Kinder und Enkel erwarten ja alle was, sagt Frau Fahrner! – wurden ebenfalls eingekauft. Der Rundgang endete an der Catedral de la Inmaculada Concepción – der Kathedrale der unbefleckten Empfängnis, auch Neue Kathedrale genannt.

Unser Busfahrer Manolo holte uns ab und wir fuhren zur Panamahutfabrik von „Homero Ortega“. Der Panama-Hut, ist ein Hut, der von Hand aus dem feinen Toquillastroh des Scheibenblumengewächses Carludovica palmata (auch Panama-Hut-Pflanze genannt) geflochten wird und anschließend durch Feuchtigkeit, Wärme und Druck seine spezifische Form erhält. Über die Entstehung des Namens gibt es mehrere Theorien. Eine Geschichte zur Namensentstehung ist überzeugend und geschichtlich belegt: Vormals konnten Güter, die in Südamerika ohne Mitwirkung von in den USA beheimateten Firmen produziert wurden, nicht direkt aus den Ursprungsländern in die USA eingeführt werden. Zentrale Sammel-und Zollstelle für deren USA-Import war allein Panama. Also trugen alle diese Hüte, aus welchem Land sie ursprünglich auch stammten, die Zollstempel aus Panama. Man nannte sie daher kurzerhand panama hat. Der Panama-Hut wird seit 1630 in den Provinzen Manabí und Azuay in Ecuador hergestellt. Zentren der Manufakturen sind die Städte Montecristi und Jipijapa (Manabí) sowie Cuenca (Azuay). In Cuenca sind die größten und bekanntesten Exporteure ansässig. Wir konnten fast den gesamten Produktionsprozess mit erleben und staunten nicht schlecht,  wie gut diese Hüte auf diversen Köpfen aussahen. Natürlich wechselten auch ein paar Hüte den Besitzer!

Zum Mittagessen kehrten wir ein ins Restaurant  „Dos Chorreros“  (2 Wasserfälle) in der Nähe des Eingangs zum National Park El Cajas. Wir stärkten uns mit einer leckere Kartoffelsuppe und frischen Forellen und tranken nochmal hervorragenden Brombeeren- oder Baumtomaten-Saft.

Ab 15:30 ging es dann durch den Nationalpark “El Cajas”  immer noch bei strahlendem Sonnenschein. Der Nationalpark Cajas – Parque Nacional El Cajas – ist ein 28.808 ha großer Nationalpark im Hochland von Ecuador und liegt zwischen 3100 m und 4450 m über dem Meeresspiegel. Die hügelige Landschaft bietet eine Tundravegetation und besitzt ungefähr 270 Seen und Lagunen. Der Park befindet sich etwa 30 km westlich von Cuenca. Das Gebiet wurde 1977 zum Schutzgebiet erklärt und 1996 als Nationalpark ausgewiesen.

Heute erreichten wir eine Höhe 4167 m am Pass Tres Cruzes (3 Kreuze), wo wir einen kurzen Foto-Stopp machten. Hier passierten wir erneut die Wasserscheide und es ging nun wieder bergab Richtung Pazifik hinunter. Es eröffneten sich uns wunderschöne Ausblicke bis wir durch die Wolkendecke stießen und die Nebelwälder – immergrüne Regenwälder in den Höhenlagen von tropischen oder subtropischen Gebirgen – passierten. Im Tiefland ging es dann vorbei an Kakao- und Bananen-Plantagen und wir erreichten  Guayaquil und unser Hotel Oro Verde (Grünes Gold) gegen 19:45.

…  und endlich war es heiß! Wir hatten die Küste erreicht!

Hier verabschiedeten wir uns von Rommy, die zurück nach Quito musste, um eine neue Gruppe zu übernehmen. Sie schenkte uns noch die Rezepte für die scharfe, rote Soße – die mit Baumtomate drin! – und für einige andere ecuadorianische Spezialitäten, die wir während der Rundreise genossen haben.

Im Hotel ließen wir uns den Willkommensdrink in der Bar schmecken. Das individuelle Abendessen nahmen einige im Hotel ein, andere unternahmen noch einen Spaziergang.

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Während unserer Rundreise durch Ecuador legten wir ca. 1385 km mit dem Bus zurück!

Quito – Mitad del Mundo – Quito                              –          70 km

Quito – Ibarra                                                                 –        120 km

Salinas – Laguna Cuicocha – Pinsaqui                     –          85 km

Pinsaqui – Otavalo – Peguche – Papallacta             –        155 km

Papallacta – Tambopaxi – Lasso                                 –        195 km

Lasso – Quilotoa – Guano (Riobamba)                      –        270 km

Guano – Ingapirca – Cuenca                                        –        280 km

Cuenca – Cajas – Guayaquil                                        –        210 km

                                                                            Total           1385 km

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28.10.2016 –    … und endlich ging es zu den Galapagos-Inseln!

 “Der amerikanische Fotograf Lewis W. Hine hat den Satz geprägt: 

“Wenn ich die Geschichte in Worten erzählen könnte, bräuchte ich keine Kamera herumzuschleppen!”.

Ein Zitat, das geradezu geschaffen ist, mein Dilemma mit dem Paradies Galapagos zu beschreiben. Von einem Paradies mit Worten zu berichten ist immer schwer, und wird diesem nie gerecht. Ich bin Fotograf und kein Naturforscher. Vom Paradies wird es daher mehr Bilder als Geschichten geben.

Die Fotografie lässt mich die Erinnerungen speichern. Es sind Erinnerungen an die “Verzauberten Inseln”, ein Zauber, den man an trüben Tagen hervorholen kann.”

Zitat von Uwe Ehlers

Ausschlafen und ein gutes Frühstück, dann 10:00 Abfahrt vom Hotel zum Flughafen Guayaquil. Einige Koffer und Taschen deponierten wir im Hotel.  Die warmen Sachen brauchen wir nun nicht mehr! Hier verabschiedeten wir uns auch von unserem Busfahrer Manolo, der uns noch zum Flughafen brachte.

Abflug  pünktlich um 11:55 mit Avianca AV 1684 nach Baltra/Galapagos. Es gab strenge Kontrollen und Formalitäten am Flughafen – das Gepäck wurde durchleuchtet und plombiert, damit auch wirklich keine Samen oder Früchte oder tierische Produkte eingeführt werden nach Galapagos. Ankunft 13:50 in Baltra war – eine weitere Stunde minus in der Zeitverschiebung!

„Islas Encantadas“ = „Verzauberte Inseln“ wurden die Galapagos Inseln genannt!

1570 erschienen die Inseln erstmals auf einer Weltkarte unter dem Namen „Insulae de los Galopegos“, 1832 wurden sie von Ecuador annektiert und hießen nun „Archipelago del Ecuador“. 1892 wurden sie erneut umbenannt in „Archipielago de Colon“, zu Ehren des 400. Jahrestages der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus.  Seit 1973 ist Galapagos die 20. von 24 Provinzen von Ecuador.Nachdem am Flughafen Baltra  die US$ 100 Nationalparkgebühr p.P. entrichtet waren sowie das Gepäck erneut durchleuchtet und entplombt wurde trafen wir unseren Naturführer Cornelio. Ein kurzer Transfer im lokalen Airportbus zur Fähre über den Imbara Channel zwischen Isla Baltra und Isla Santa Cruz, dann stiegen wir in unseren Privat-Bus um und es ging Richtung Hochland.

Die Isla Santa Cruz hat eine Fläche von  986 km². Sie ist 38 km lang, ihre größte Breite misst 26 km und die max. Höhe erreicht der Schildvulkan „Cerro Crocker“ mit  864 m. Es wohnen ca. 12.000 Menschen auf der Insel. Sie ist die zweitgrößte Galapagos-Insel und liegt im Zentrum des Archipels. Der spanische Name Santa Cruz bedeutet “Heiliges Kreuz”, der englische Name der Insel ist “Indefatigable”, nach dem britischen Schiff HMS Indefatigable.

Zuerst ging es durch typisches, trockenes Tiefland. Schließlich erreichten wir das Hochland, wo die Vegetation deutlich grüner ist, obwohl es seit Januar auf der Insel nicht mehr geregnet hat. Wir hielten an der Rancho Manzanillo zum späten Mittagessen. Kaum bogen wir von der Hauptstraße Richtung Rancho ab, sichteten wir vom Bus aus die ersten langersehnten  Galapagos-Riesenschildkröten! Doch zuerst die Stärkung! Vor dem sehr guten Tunfischsteak gab es die allseits beliebte scharfe, rote Soße mit Kochbananenchips und hinterher einen super Schokoladenkuchen. Lecker!

Wir unternahmen einen ca. einstündigen Spaziergang durch das Gelände der Rancho und sichteten unzählige Riesenschildkröten. Wir konnten ziemlich nah an sie ran und waren nun davon überzeugt, das der Erfinder von “ET-nach Hause telefonieren” die Galapagos Riesenschildkröte als Vorbild für ET genommen hat!  Die Krönung war die Lagune – ein Wasserloch – mit ca. 40 (!) Riesenschildkröten, die im Schlamm saßen und dösten. Was für ein Anblick! Da fragte sich der eine oder andere Fotograf schon, ob denn genug Speicherkapazität mitgebracht worden war … denn wenn die Reise so anfängt … wie geht es dann weiter?Wir fuhren schließlich weiter nach Puerto Ayora. Puerto Ayora ist Sitz der Charles-Darwin-Forschungsstation sowie der Nationalparkverwaltung und das touristische Zentrum des Archipels. Am Hafen war viel los zum Freitagabend! Wir sichteten den ersten Seelöwen, der gemütlich auf einer Bank auf dem Pier schlummerte und sich nicht um die Menschen um ihn herum kümmerte!

Mit den Zodiacs ging es gegen 18:00 an Bord unseres Katamaran  M/C ANAHI – die Besatzung wartete schon auf uns und wir konnten endlich unsere Koffer einmal ganz auspacken!

18:45 wurden wir “Auf ein Wort!” von Cornelio erwartet – es gab Hinweise zum Leben an Bord und den Plan für den nächsten Tag, danach wurde die Besatzung mit unserem Captain Tony vorgestellt. Nach einem leckeren Cocktail  gab es Abendessen. Das Schiff schaukelte im Hafen schon ein ganzes Bisschen und der eine oder die andere zogen sich schon recht früh zurück.

Abfahrt von Isla Santa Cruz und Puerto Ayora war gegen Mitternacht.  Nicht alle schliefen ob des Seeganges gut und waren froh über unsere Ankunft vor Isla Isabela gegen  05:00!

29.10.2016

Isla Isabela oder auf Englisch “Albemarle”, ist die einzige Galapagos-Insel direkt auf dem Äquator gelegen. Mit 4.588 km² Fläche ist Isabela die größte der Galapagos-Inseln und trägt mehr als die Hälfte zur gesamten Landmasse des Archipels bei. Insgesamt erstreckt sie sich über 130 km von Nord nach Süd und besteht aus zwei durch den schmalen Perry-Isthmus miteinander verbundenen Hälften. Ihre größte Breite beträgt 84 km. Es gibt 5 Schildvulkane auf der Insel, im Norden liegt der Vulkan “Wolf” mit 1677 m genau auf dem Äquator und ist höchster Berg der Galapagos-Inseln. Außerdem im Norden die Vulkane “Darwin” mit 1311 m und “Alcedo” mit 1113 m Höhe. Im Süden die Vulkane “Sierra Negra” mit 1490 m (vermutlich der älteste der 5 Isabela-Vulkane) und “Cerro Azul” mit 1689 m. 2015 war der Vulkan Wolf noch aktiv.

Während des frühmorgendlichen Kaffees wurde der erste schwimmende Seelöwe von Bord aus gesichtet und die ersten Blaufußtölpel flogen vorbei. 06:15 der erste Landgang noch vor dem Frühstück – nach dem Motto “Der frühe Vogel fängt den Wurm!”. Das Wetter bedeckt, aber mild.Mit den Zodiacs ging es so dem kleinen Eiland  Isla Tintoreras. Wir sahen auf dem Rundweg von ca. 2 km  jede Menge Meerechsen – von früheren Seefahrern auch “schreckliche Seedrachen” genannt, die in Scharen zusammen saßen oder einzeln auf Lavagestein vor sich hin dösten. Die Meerechse ist eine endemisch auf den Galápagos-Inseln vorkommende Leguanart. Sie lebt auf allen Inseln, meist an Felsküsten, aber auch in Mangrovenbeständen. Unter den heute lebenden Echsen ist die Meerechse die einzige Art, die ihre Nahrung im Meer sucht.

Einige Seelöwen beäugten uns misstrauisch, einer zeigte uns gar den Weg und robbte vor uns her. Wir sahen auch kleine Lavaechsen, einen Braunpelikan, Prachtfregattvögel und Regenbrachvögel. Wir gingen über Lavagestein und Korallensand spazieren. Die Lava ist teilweise weiß-bedeckt mit Flechten. An der Küste wachsen die roten Mangroven, zu erkennen an den roten Stelzwurzeln. Außerdem war die Rote Klippenkrabbe reichlich vertreten, wir sahen auch gelbe Goldwaldsänger und Darwin Finken.

Und das Beste zum Schluss — die sich in einer Lavaspalte tummelnden Weißspitzenriffhaie! Unser Cornelio meinte, es waren über 40 insgesamt! War das ein faszinierender Anblick! Und als ob das nicht genug wäre schwammen noch 2 seltene Karettschildkröten mit den Haien in der Lavaspalte umher! Auf dem Lavagestein an der Spalte gab es außerdem Dutzende kleine schwarze Baby Meerechsen.

Da hat sich das frühe Aufstehen doch gelohnt! Auch auf der Rückfahrt sahen wir wie schon an der Lagune bei der Lavaspalte mehrere Grüne Meeresschildkröten, die öfters zum Atmen an die Oberfläche kamen. Gegen 07:45 waren wir zurück an Bord und ließen uns das Frühstück schmecken. Nach dem Frühstück wurden Schnorchelausrüstung und Neopren-Anzüge anprobiert. Beschreibungen wie Presswurst und Ganzkörperkondom wurden mit viel Gelächter kommentiert. Wir waren bereit für unseren ersten am nächsten Tag vorgesehenen Schnorchelausflug! Bevor es jedoch mit dem nächsten Landgang weiterging, mussten wir noch an der obligatorischen Seenotrettungsübung teilnehmen. Das gehört dazu!

Kurz nach 09:00 bestiegen wir ausgestattet mit Wanderschuhen und Regenjacke erneut die Zodiacs und es ging nach Puerto Villamil, wo uns ein Minibus erwartete und mit uns in Hochland hinauf zum Vulkan Sierra Negra fuhr. Am Hafen das erste große Hallo – Seelöwen hatten fast sämtliche Parkbänke am Ufer entlang besetzt! 

Unterwegs ins Hochland begegnete uns auch ein Jäger auf seinem Pferd, der gerade zwei verwilderte Schweine erlegt hatte.

Wir fuhren bis zum Ende der Straße auf ca. 800 m über dem Meer und wanderten dann durch nebligen Wald recht steil hinauf bis auf ca. 1000 m zum Rand des Vulkankraters. Unterwegs verkosteten wir wilde Guava. Leider zeigte sich uns der Krater mit dem Lavafeld nicht wirklich, durch die sich bewegenden Wolkenschwaden – es war recht windig, aber warm – konnten wir jedoch ab und an einen kurzen Blick werfen und wenigstens erahnen, was uns bei besserer Sicht erwartet hätte. Nichts desto trotz war die Aussicht sehr interessant. Mit vielen neuen Eindrücken ging es zurück an Bord  zum Mittagessen.

Nach einer Siesta ging es um 15:00 zu unserem Ausflug zur Riesenschildkröten-Aufzuchtstation “Arnaldo Tupiza Chamaidan” in Puerto Villamil. Wieder ging es nach der Zodiacfahrt, auf der wir auch einen Adlerrochen erspähten, mit dem Minibus weiter.

Erster Stopp an einer Brackwasserlagune mit 6 Pink Flamingos, dann ein Spaziergang durch die Schildkröten-Aufzuchtstation mit vielen interessanten Einblicken. Hier gibt es die letzten überlebenden Cerro Palomo Schildkröten – 4 Männchen und 2 Weibchen. Die Aufzuchtstation arbeitet an der Erhaltung und Stabilisierung der Population der gefährdeten Art. Mehr als 300 Riesenschildkröten jeden Alters leben hier in der Station.Danach hatten wir in Villamil eine Stunde Freizeit und Gelegenheit zum Strandspaziergang oder durch den Ort zu bummeln. Wir trafen uns “zufällig” in der Iguana Point Bar und nutzten das Happy Hour 2 für 1 Cocktail Angebot und genossen entweder einen Redfooted Boobie (Passionsfrucht Daiquiri mit Grenadine), Piña Colada oder Caipirinha.Wir nutzten das Free Wifi – sooooo langsam … — und hatten viel Spaß. Dann verließen wir die Zivilisation für eine Woche!

17:30 brachte der Bus uns zur Anlegestelle der Zodiacs zurück und es  ging zurück an Bord. Während der Überfahrt zeigte sich die Sonne für einen leuchtenden Sonnenuntergang. Unser Bootsmann Darwin steuerte das Zodiac mit den Damen – und Manfred! – mit verschmitztem Grinsen direkt unter unserem Katamaran hindurch – großes Gejauchze kündigte also unser Ankunft an Bord an!

18:45 die tägliche Besprechung für den nächsten Tag und Abendessen. Abfahrt war gegen Mitternacht in Richtung Punta Moreno … und der nicht so pazifische Pazifik schaukelte uns in den Schlaf!

30.10.2016

Wir befanden uns immer noch an der Isla Isabela, allerdings jetzt auf der Lee-Seite. Westlich von uns streckten sich nun nur noch die Weiten des offenen Pazifik! Wir erwachten bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Der Vulkan Cerro Azul mit 1689 m zeigte sich uns in voller Schönheit. Braunpelikane und Blaufußtölpel inspizierten unser Schiff im Vorbeiflug.

Heute Morgen stand Punta Moreno mit den ausgedehnten Lavafeldern auf dem Programm.Mit dem Zodiac ging es nach dem Frühstück für eine trockene Landung in eine Bucht. Ein etwas schwieriger Spaziergang ca. 3,5 km über das Lavafeld lag vor uns. Zwischen den nördlichen Flanken der Vulkane Cerro Azul und Sierra Negra beeindruckt diese Landschaft durch ihre wilde, zerrissene Schönheit.Wir hörten über den Unterschied zwischen der Pāhoehoe – oder Stricklava, Fladenlava oder Schollenlava und der ʻAʻā – oder Brockenlava. Die verschiedenen Lavaformationen konnten wir gut erkennen. Wir lernten auch, dass hier ein Hotspot nix mit WLAN zu tun hat! Der spärliche Bewuchs besteht aus Lavakaktus, Kandelaberkaktus, Zyperngras, einer der 15 Scalesienarten (Sonnenblumenbäume) und dem endemischen Darwin-Gänseblümchen. Außerdem sahen wir Weihrauchbaumwäldchen und Brackwasserlagunen, in denen Meeräschen schwammen. Einige Paradiesapfelbäume gab es ebenfalls, jedoch versuchten wir nicht zu kosten. Die Paradiesäpfel werden bevorzug von den Riesenschildkröten verspeist und sind für uns ungenießbar.

Ein einziger Pink Flamingo stand in einem der Tümpel. Aber es gab auch jede Menge Bahamas-Enten zu sehen. Wir konnten auch den Unterschied zwischen Roter Mangrove und Weißer Mangrove erkennen und schauten den Roten Klippenkrabben zu.Während der Zodiacfahrt zurück zum Schiff sahen wir noch Meeresschildkröten, einen flugunfähigen Kormoran, Galapagos-Sturmtaucher, Pelikane und die ersten 3 Galapagos Pinguine! Ein Seelöwe begleitete uns zurück zum Schiff.

10:45 ging es weiter im Programm, nun unter Wasser. Ca. 30 min Schnorcheln vom Zodiac – länger haben wir es nicht ausgehalten!  Wir quetschten uns in unsere Neoprenanzüge – und nicht vergessen: Der Reißverschluss ist hinten! Dann stürzten wir uns mutig in die eiskalten Pazifik-Fluten! 18°C ! Brrrrrr, war das kalt! Aber der Mut wurde belohnt, denn trotz nicht so guter Sicht, konnten wir mehrere Meeresschildkröten beobachten. Schwärme kleiner Fische, Seeigel, Seesterne und ein verspielter, junger Seelöwe ließen uns die Kälte vergessen. Oliver – der Eisbär – blieb am längsten im Wasser und kam nur widerwillig heraus!Zurück an Bord ging es zunächst unter die heiße Dusche und dann zum Mittagessen! Am Nachmittag zeigten sich alle vier Vulkan in der Nähe von ihrer besten Seite bei blauem Himmel und Sonnenschein. Im Süden der Cerro Azul, im Osten der Sierra Negra, nordöstlich der Vulkan Alcedo und im Norden der Vulkan La Cumbre auf der Isla Fernandina. Gegen 13:00 wurde der Anker gelichtet und Captain Tony nahm Kurs auf Elisabeth Bay.

Kurz vor Ankunft dort … DELFINALARM! In der Ferne sichteten wir springende Delfine und schon änderte der Captain den Kurs und fuhr direkt dorthin. Er drehte mehrere Schleifen, damit die Delfine immer wieder zu unserem Bug zurückkehrten und Wellen ritten. Das war ein Anblick! Und es gesellten sich auch noch 3 Seelöwen dazu, die es versuchten den Delfinen nach zu machen.

Ab 15:30 erwartete uns eine tolle Fahrt mit den Zodiacs entlang der Küste der Elisabeth Bay. Die beiden Hauptattraktionen dieser Bucht sind die ausgedehnten Mangrovenbestände und die kleinen Seevogelfelsen in der Bucht, die Mariellas.

Die gelben Regenmäntel gegen die Gischt nahmen wir gern an, brauchten sie aber zum Glück nicht. Schon auf dem ersten Fels sichteten wir 2 Galapagos Pinguine die für uns posierten, brütende flugunfähige Kormorane, Seelöwen und Meerechsen.In der von Mangroven gesäumten Stillwasserzone sahen wir  dann Grüne Meeresschildkröten über Grüne Meeresschildkröten und wieder die seltene rote Karettschildkröte (sie brütet nicht auf den Galapagos Inseln), Galapagos Pinguine und Lavareiher.  Außerdem schwammen 3 kleine Goldrochen an unseren Zodiacs vorüber. Die roten Mangroven wuchsen zu großen Mangrovenbäumen und wir konnten auch den Unterschied in der Vegetationszone erkennen, denn hinter den Mangroven begann bereits der Weihrauchbaumwald.Auf dem Rückweg passierten wir die kleinen Felseninseln Mariellas, wo wir wieder brütende Kormorane sichtete, Braunpelikane, riesige Meerechsen, junge Blaufußtölpel,  aber auch die ausgewachsenen Blaufußtölpel mit den typischen, leuchtend blauen Füßen. Mehrere Galapagos Pinguine zeigten sich uns und sogar ein Nasca Tölpel saß auf der hohen Klippe.Es war ein traumhafter Nachmittag gekrönt von einem sagenhaften Sonnenuntergang!

31.10.16

Wir waren immer noch an der Isla Isabela – gegen 04:00 fuhren wir einige Seemeilen weiter die Küste entlang zur Urbina Bay, benannt nach Ecuadors Präsident Urbani im 19. Jh..

Nach dem Frühstück ging es bei strahlenden Sonnenschein und blauem Himmel um 08:00 los mit nasser Landung an einem kleinen, schwarzen Lavasand-Strand und einem einfachen Spaziergang. Die Küstenfelsen der Urbina Bay tauchten erst 1954 aus dem Meer auf. Damals wurde ein 6 km breiter Uferstreifen am Fuße des Vulkans Alcedo bis zu 5 m angehoben und die Küstenlinie schob sich um etwa 1,2 km ins Meer hinaus. Wir sahen den blühenden Galapagos Baumwollbaum, die Gelbe Cordie und Paradiesapfelbäume. Es gab Darwin Finken, Goldwaldsänger,  Galapagos-Spottdrosseln, Holzbienen und ein Galapagos Bussard. Auch das Skelett einer Landschildkröte konnten wir bestaunen.

Das Highlight waren jedoch mehrere Landleguane! Die Drusenköpfe leben nicht wie die Meerechsen in Gruppen sondern alleine.  Aber wir hatten das Glück einen auf Brautschau beobachten zu können.Nach dem ca. 1 km langen Spaziergang ging es zurück zum Schiff. Wie sollte die ca. einstündige Pause bis zum nächsten Ausflug überbrückt werden? Bus fahren ist nicht, Baumtomaten zum Verkosten gibt es auch nicht … also Urlaub machen und entspannen!

10:30 ging es wieder los in Schnorchel- oder Schwimm-Montur. Ein Zodiac brachte die Schnorchler an die Küste, ein anderes die Strandnixen und Lothar zurück zum Strand. Christine legte dort eine 1A-Nasslandung hin, aber in der Sonne trocknete alles schnell! Cornelio rettete wagemutig ihren Schuh.

Die Schnorchler überwunden sich und stürzten sich erneut in die kalten Fluten – heute war es zum Glück nicht ganz so frisch und ab und zu gab es eine warme Woge. Doch die Unterwasser-Sicht war dafür nicht ganz so gut. Trotzdem gab es jede Menge Meeresschildkröten zu entdecken, Braunpelikane saßen auf den Lavafelsen und beäugten uns misstrauisch, es gab jede Menge bunter Fische und Manfred sah sogar einen kleinen Riffhai!

Zum Mittagessen langten alle ordentlich zu, denn die frische, klare Meeresluft macht sehr hungrig! Zu unserer “Enttäuschung“ entpuppte sich das Dessert als Birne in Rotweinsauce und nicht wie erwartet als Baumtomate!

Gegen 14:00 nahm Captain Tony Kurs auf Tagus Cove. Da diese Bucht gut geschützt ist, war sie ein beliebter Ankerplatz für Seeräuber, Walfänger und die späteren Weltumsegler. Hunderte von Schiffsnamen wurden im Laufe der Zeit an den steilen Wänden um die Bucht als Graffiti verewigt, die älteste von 1836.

Als wir den Ankerplatz erreichten kam Oliver’s Schrei HAMMERHAI! …. Und – fast – niemand glaubte ihm! Doch wenig später eine erneute Sichtung und Herr Spruch konnte den Ungläubigen das erste Beweisfoto präsentieren!

15:30  ging es los zum Ausflug. Nach trockener Landung begrüßten uns jede Menge Rote Klippenkrabben. Der unter einem Lavavorsprung schlummernde Seelöwe hatte für uns dagegen nur ein leichtes Augenzwinkern übrig. Es führte uns ein ca. 2 km langer Pfad teilweise über Holztreppen zuerst zu mehreren Aussichtspunkten über den kreisrunden Darwin-See (so genannt obwohl Darwin nie hier war). Der See schimmerte in verschieden Grün- und Blautönen im Sonnenlicht. Er hat einen Salzgehalt, der ca. 3 x höher ist als beim Meerwasser. Unerklärlich bleibt bis heute, woher das Salzwasser kommt und wieso der Wasserspiegel im See fast immer gleich ist.

Unterwegs sahen wir mit Palo Santo – Bäume dicht bewachsene Hänge. Der Name bedeutet übersetzt: “Heiliges Holz”. Der Baum gehört zur Familie der Balsambaumgewächse  und wird wegen des duftenden Harzes  auch Weihrauchbaum genannt. Palo Santo wird von Schamanen traditionell auf glühenden Kohlen geräuchert. Die entstehenden Dämpfe verströmen einen intensiven Geruch nach Weihrauch. Wegen der anhaltenden Trockenzeit sind die Bäume derzeit jedoch kahl. Außerdem sahen wir auch Croton, den Strauch mit den scharfen Dornen, und einige Kakteen.Unsere Wanderung wurde belohnt mit einem herrlichen Blick über den Hang des Vulkan Darwin  mit seinen Parasitär-Kratern. In der Ferne zeigten sich Vulkan Wolf sowie Vulkan Ecuador am Kopf des Seepferdchens der Isla Isabela. Wir legten eine Schweigeminute ein und hörten die Stille von Pazifik und Isla Isabela.

Wer wegen der brennenden Sonne nicht die gesamte Wanderung mitgemacht hatte und etwas früher zurück zum Landeplatz spaziert war, wurde vom nun aufwachenden Seelöwen empfangen und von ihm mit einer fast akrobatischen Show im Wasser unterhalten.

Gegen 17:30 waren wir alle zurück an Bord und hatten uns das kühle Bier zum – heute leider nicht sichtbaren, weil hinter der Insel stattfindenden – Sonnenuntergang verdient. Wir blieben über Nacht in der geschützten Bucht und der eine oder andere Cocktail wurde nach dem Abendessen in der Bar genossen.

01.11.2016

Nach einem ruhigen Schlaf ging es am Morgen gegen 06:00 wieder weiter, diesmal Richtung Isla Fernandina.  Isla Fernandina wurde benannt zu Ehren des spanischen Königs Ferdinand, der die Kolumbus-Reise finanziert hat. Auf Englisch heißt die Insel “Narborough”, nach dem englischen Fregattenkapitän Sir John Narborough.  Sie ist die westlichste und jüngste Insel des Archipels, hat eine Fläche von 642 km²; sie ist 30 km lang, die größte Breite ist 26 km und der Vulkan hat eine Höhe von 1476 m. Selbst nach Galapagos Standard ist die Isla Fernandina einzigartig. Sie ist Heimat tausender Meerechsen und für die an Vulkanen Interessierten ist sie die Insel, auf der man am wahrscheinlichsten einen Ausbruch erleben könnte – der letzte war 2009!Wie immer 07:00 Frühstück und 08:00 bei herrlichstem Wetter, aber frischem Wind, Abfahrt mit den Zodiacs an Land, diesmal zum Espinoza Point. Bei Ankunft sahen wir schon Blaufußtölpel und Braunpelikane beim Fischfang wie sie im Sturzflug auf Jagd gingen. Ein ca. 1 km langer Pfad führte uns dann die Küste entlang vorbei an tausenden Meerechsen. Wie ein Teppich bedeckten sie den Strand und das Lavagestein.Hier auf der Insel leben die größten Meeresechsen  ihrer Sorte. Am Morgen sonnten sie sich am Strand in der Sonne. Aber schon sahen wir einige auf dem Weg zum Wasser. Wir sahen auch einige Karkasse von Meeresechsen die das letztjährige Niño-Phänomen nicht überlebt haben. Bei El Niño strömte die Warmwasserschicht von Südostasien innerhalb von ca. 3 Monaten durch eine Verschiebung der Windzonen nach Südamerika, deshalb kam es zum Absterben des Planktons, welches zum Zusammenbruch ganzer Nahrungsketten führte.

An einem weißen Korallensandstrand konnten wir neugeborene Seelöwen Babies mit ihren Müttern beobachten. Ein Weibchen versuchte das Neugeborene zum Wasser zu bugsieren, von dem Anblick konnten wir uns kaum trennen.

Wir sahen flugunfähige Kormorane und auch eine Grüne Meeresschildkröte, die sich auf einem Lavafels sonnte. Rote Klippenkrabben und jede Menge Meerechsen gaben dem grünen Seegrasteppich einen starken Kontrast.

Wir spazierten an einem Pilotwalskelett und an weißen Mangroven entlang über Pāhoehoe-Lavaflüsse zu einem ʻAʻā-Lavafeld und mehreren Tiden-Pools in denen sich unzählige Meeresschildkröten und auch eine Karettschildkröte tummelten. Weiße Mangroven bevorzugen ruhigere, weniger wasserbewegte Standorte und sind anhand einer im Gegenlicht erkennbaren Kette schwarzer Punkte (Salzdrüsen) am Rand ihrer ovalen Blätter zu identifizieren.

Zurück am Schiff hieß es schnell umziehen und Abmarsch zum Schnorcheln. Vom Zodiac aus stürzten wir uns erneut ins kalte Nass. Brrrr….noch kälter als die Tage zuvor! Aber dafür bessere Sicht! Wieder gab es viele Meeresschildkröten zu sehen und die Felsen am Ufer waren bevölkert von Meerechsen, die ab uns zu mal ins Meer zum Fressen tauchten oder vorbei schwammen. Viele bunte Fische gab es und auch ein Stechrochen wurde gesichtet. Am Schluss gesellte sich noch ein junger Seelöwe zu uns, der nicht nur Frau Fahrner verfolgte und am Bauch kraulte, sondern auch Herrn Hoffmann fast auf den Allerwertesten küsste.

Während des Mittagessens wurde schon der Anker gelichtet und es ging wieder Richtung Isla Isabela. Gegen 15:00 erreichten wir  Vicente Roca Point. Wir konnten schon vom Schiff aus Meeresschildkröten, Blaufußtölpel und Fregattvögel beobachten. Eine Fahrt mit dem Zodiac entlang der Küste stand an und bot den Fotografen faszinierende Küsten- und Felsformationen. Nachdem wir heute auch den Unterschied zwischen Seehunden – NEIN, die gibt es nicht auf Galapagos! – Seelöwen und Seebären gelernt hatten, sahen wir nun die ersten Galapagos Seebären, die deutlich andere Töne von sich gaben als die Seelöwen. Ein fischender Kormoran tauchte plötzlich direkt neben den Zodiacs auf – man wusste gar nicht, wo man zuerst gucken sollte!

Und endlich sah nicht nur Sigrid die blauen Füße der Blaufußtölpel! Jede Menge von diesen saßen auf kleinen Felsvorsprüngen und einige grüßen uns mit einem ordentlichen Pffffft aus dem Hinterteil. Wir konnten Noddi Seeschwalben, die größte Art der Seeschwalbe beim kopulieren zuschauen, sahen einen Nasca-Tölpel, Fregattvögel, 2 Galapagos Pinguine, spielende Seelöwen und viele Wasserschildkröten und eine tolle Höhle! Unser Bootsmann entdeckte auch einen Manta-Teufelsrochen unter den Zodiacs … wir konnten leider nur einen Schatten erahnen.Zurück an Bord, fuhren wir sofort los und überquerten ca. 17:30 den Äquator Richtung Norden. Dazu waren wir beim Kapitän auf der Brücke eingeladen und passend dazu hatte unser Barmann Adid einen leckeren Cocktail vorbereitet.

Zur Krönung durften wir dann auch noch die ANAHI steuern. Das Erinnerungsfoto am Steuerrad war ein Muss! Wir waren nun auf gleicher Höhe mit dem Vulkan Ecuador, 610 m und umrundeten in der Nacht die Nordspitze der Isla Isabela.Das Abendessen wurde heute etwas vorverlegt, da eine stürmische Fahrt um die Insel herum vermutet wurde, was sich später auch bestätigte. Wir schaukelten in der Nacht noch einmal über den Äquator und waren wieder auf der Südhalbkugel.  Ca. 03:30 erreichten wir Puerto Egas vor der Isla Santiago, und hier in der ruhigen Bucht, fand das Schiff und somit auch seine Gäste endlich Ruhe.

02.11.2016

Die Insel Santiago, auf Spanisch auch San Salvador genannt, ist mit ihren 572 km² die viertgrößte Insel des Archipels, der Hauptvulkan hat eine Höhe von 905 m. Die Länge beträgt 34 km und die Breite 22 km. Der englische Name lautet “James”, nach dem britischen König James II. Sie war die zweite Galapagos-Insel, die Charles Darwin am 5. Oktober 1835 mit dem Schiff “Beagle” besuchte.

In Puerto Egas  – kein echter Hafen, nur eine Bucht – machten wir nach nasser Landung an einem schwarzen Lavasandstrand einen leichten Spaziergang. Herr Spruch wurde aber erst einmal zum Einfußtölpel (O-Ton Frau Spruch), weil sich seine Frau mit dem Fußtuch aus dem Staub machen wollte! Unser Spaziergang führte uns durch das Buschland zur Küste, wo wir Seebären sichteten. Seebären unterscheiden sich von Seelöwen – sie sind kleiner, besitzen ein dichteres, dunkelbraunes Fell und ihre Flossen scheinen im Verhältnis zum Körper kräftiger. Am auffälligsten ist wohl der rundliche Kopf mit einem massigen Nacken, einer eher stumpfen Schnauze, großen Augen und im Vergleich zum Seelöwen größeren Ohrmuscheln. Sie sind nachtaktiv.

Sie waren zahlreich vertreten in einer zauberhaften Felsgrotte und wir konnten nicht genug davon bekommen, sie zu beobachten. Einer sprang mehr oder weniger grazil ins türkisblaue Wasser, ein anderer schien es ihm nachtun zu wollen. Er hängte aber nur gekonnt sein Hinterteil über den Felsen und tat sein Geschäft – zum Gelächter aller anwesenden Touristen.

Wir sahen auch Galapagos Tauben, eine Karettschildkröte, Lava-Echsen,  Lava-Reiher, Kanada-Reiher, Seelöwen, Regenbrachvogel, Darwin Finken, Goldwandsänger, Pelikane und Amerikanische Braunmantel-Austernfischer. Meerechsen waren natürlich auch vertreten.

Zurück am Schiff hieß es schnell umziehen und 10:45 ging es schon wieder los zum Schnorcheln oder Strand. Rita teilte sich den einsamen Strand nur mit den Seebären und ein paar Geisterkrabben.

Die Schnorchler hatten sich langsam an den Sprung in den kalten Pazifik gewöhnt und wurden diesmal mit sehr guter Unterwasser-Sicht belohnt. An mancher Stelle gab es regelrecht Schildkröten-Suppe – 4-5 Meeresschildkröten um uns herum. Jede Menge bunte Fische, Stechrochen und Oliver sah endlich seinen Weißspitzenriffhai – ein Beweisfoto fehlt noch – aber die Günthers konnten die Sichtung bestätigen! Auch konnten wir einem großen Seelöwen bei der Jagd zuschauen. Er trieb den Fischschwarm immer und immer wieder in eine Lavaspalte und tat sich gütlich.

Nach dem Mittagessen – heute mit Ceviche in jeder Variante – sogar vegetarisch – war gegen 13:00 Abfahrt mit Kurs auf die Isla Rabida. Unterwegs wurden wir in den Mittagsschlaf geschaukelt. Nur Oliver trotzte Wind und Wellen und hielt am Bug Ausschau nach Walen – die sich leider in den Weiten des Pazifik vor uns versteckten! Er sichtete jedoch einen Manta-Teufelsrochen!

Gegen 15:30  erreichten wir Isla Rabida – der englische Name ist Jervis – wurde nach dem Britischen Admiral John Jervis, Graf von St. Vincent (1735 – 1823) und Admiral in der britischen Marine, benannt. In der Mitte der Insel erhebt sich ein 367 m hoher Krater. Die 4,9 km² kleine Insel ist 3 km lang und bis zu 2,5 km breit. Der spanische Name Rabida leitet sich ab vom Vertrag von Rabida, einem Kloster, in dem Kolumbus 2 Jahre verbrachte, bevor er erfuhr, dass König Ferdinand und Köningin Isabella bereit waren, Schiffe für seine Expedition nach “Indien”auszustatten. Hier hatte Kolumbus seinen Sohn zurückgelassen, bevor er zu seiner Reise nach Indien / Amerika aufbrach.

Die Insel besteht aus mehreren steilen erodierten Hügeln, die mit Palo-Santo-Bäumen bewachsen sind. Baumopuntien besiedeln die niederen Lagen. Eine malerische dunkelrote Bucht tat sich uns auf. Nach der nassen Landung führte uns ein ca. 1 km langer Pfad durch den Opuntien-Wald mit tollen Ausblicken auf die Küste. In der Lagune tummelten sich heute leider keine Flamingos, dafür hatten wir die Möglichkeit am roten Strand eine Horde Seelöwen zu fotografieren, die sich fotogen in der Sonne wälzten.

Anschließend gab es von 17:00 bis 18:00 eine sehr bewegte Weiterfahrt nach Chinese Hat, um dort in einer geschützten Bucht zu ankern und eine ruhige Nacht zu verbringen … mit Venus und Jupiter, dem Kreuz des Südens? …  auf jeden Fall einem großartigen Sternenhimmel  – was wünscht man sich dann noch mehr?

03.11.2016

Die winzige Insel Chinese Hat / Chinesischer Hut oder auf Spanisch Isla Sombrero Chino liegt nur ca. 200 m vor der Südostküste der Isla Santiago. Ihre Silhouette gleicht einem Chinesenhut, wenn man sich ihr von Norden nähert. Die Insel ist 700 m lang, bis 450 m breit und die max. Erhebung 52 m. Die Lava, aus der sich die Insel aufbaut, ist recht locker. Die Vegetation ist spärlich, aber das rote Sesuvium gibt  der Insel eine besondere Note.

Um die ANAHI herum türkisblaues Wasser, strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Schon vor dem Frühstück sichtete Christine den ersten Hai! 08:00 gab es eine kurze Zodiac Fahrt entlang der Küste – wir sahen einen Galapagos Pinguin, Kanadareiher, Pelikane. Die Ankunft auf der Insel … ein Traum – weißer Sandstrand, türkisblaues Wasser, rotes Sesuvium, schwarze Lava.

Wir spazierten an der Küste entlang über Lavafelder, vorbei an einem Lavatunnel und mehreren Seelöwen-Müttern mit ihren Babys – ein ganz frisches Baby wurde gerade von der Mutter gesäugt.Meerechsen gab es dann auch noch, Rote Klippenkrabben und Lavaechsen sowieso.Wir hatten einen herrlichen Blick auf die mit Kakteen bestandene Küste der Insel Santiago gegenüber. Am Ende des Weges konnten wir an der Küste etwas verweilen und den fantastischen Blick genießen. In der Ferne sahen wir mehrere Manta-Teufelsrochen springen. Sie befreien sich damit von Parasiten.

Gleich 4 Galapagos Bussarde saßen hier direkt am Wegesrand in fotogener Pose. Vermutlich hatten sie gerade an Seelöwen-Plazenta gefrühstückt.

10:00 waren wir zurück an Bord und es hieß schnell umziehen, denn um 10:30 ging es auf zum Schnorcheln vom Zodiac oder zum Strand. Einige genossen den weißen Sandstrand, aalten sich in der Sonne oder nutzten die Gelegenheit für ein Bad im Pazifik, andere saßen auf dem Zodiac und beschauten sich die Unterwasserwelt von oben.

Den Schnorchlern tat sich heute eine traumhafte Unterwasser-Sicht auf. Türkisfarbenes Wasser und jede Menge bunter Korallenfische erwarteten uns. Große, bunte Seesterne gab es zu sehen, Schwärme von Zebrafischen und Doktorfischen und endlich sahen alle auch die Weißspitzenriffhaie! 3 bis 6 Stück wurden an unterschiedlichen Stellen gesichtet! Am Ende gesellte sich wieder ein Seelöwe zu uns. Das Wasser ein winziges bisschen wärmer und alle hielten es eine ganze Stunde aus! Herr Spruch und Oliver waren kaum aus dem Wasser zu kriegen – der verrückte Oliver ist sogar bis zum Schiff zurück geschwommen!

12:30 eine Überraschung – an Deck gab es für uns ein leckeres Barbecue! Nach dem Mittagessen ging es  weiter zur Isla Bartolome, die wir gegen 15:00 erreichten. Der Name der Insel leitet sich her vom Leutnant und Kapitän David Ewen Bartholomew (1768 – 1821) von der britischen Marine, auch berühmter Landvermesser und Kartograf.  Mit ihrer fantastischen Szenerie und trotz ihrer Größe von nur 1,2 km² (2200 m lang, bis 900m breit) gehört sie zu den am häufigsten besuchten Orten des Archipels. Vom 114 m hohen Vulkan hat man in Richtung Osten die vulkanische Ur-Mondlandschaft  Bartolomes und schaut auf das Wahrzeichen der Insel, die Felsnadel “Pinnacle Rock”, bekannt aus dem Film  “Master und Commander” von 2003.

Um 15:30 ging es los mit trockener Landung und der Wanderung den Vulkan hoch …  362, 363, 364, 365??? Stufen auf der gut ausgebauten Holztreppe mit Geländer.  Tiquilia-Kraut – nein, das hat nix mit Tequila zu tun! – wächst auf dem lavasandigen Boden und der endemische Brachycereus-Kaktus war der 1. Pionier auf einem Vulkan an den Lavaschutthängen.  Weiter oben auf dem Vulkan wachsen die kleinen grünen Bäumchen, Sonnenblumenbäumchen genannt, die es nur auf Santiago und Bartolome gibt. Die Lavaröhren sehen wie Wurzeln aus. Wir sahen viele Parasitär-Kegel an den Hängen oder auch Schweiß-Schlacke-Kegel genannt.

… und dann der Ausblick auf die Bucht, die anderen Inseln – und jetzt wissen wir auch, warum wir die ganzen Stufen hochgelaufen sind! Im Gegenlicht glitzerte der Pazifik und die Vulkanwelt um uns erschien in fantastischer Silhouette. Wir lernten, dass unsere Kameras auch Gegenlicht-Porträts hervorragend aufnehmen – wenn man die Dinger nur richtig einstellt!

Gleich nach Rückkehr an Bord wurde der Anker gelichtet und Captain Tony nahm Kurs auf North Seymour. Die Überfahrt dauerte ca. 2 h und war wieder sehr bewegt. Trotzdem genossen wir unseren letzten Galapagos Sonnenuntergang von den Außendecks bei einem leckeren Cocktail.

Gegen 19:15 kamen wir in der ruhigen Bucht vor unserem nächsten Ziel an. Der Kapitän lud zum Abschiedscocktail und die Besatzung sagte Auf Wiedersehen und Dankeschön … der Kapitän und Cornelio erhielten von uns jeweils  einen Umschlag und dankende Worte für die herzliche Gastfreundschaft. Besonders der Koch bekam großen Applaus, denn er hatte uns hervorragend verköstig und es geschafft , uns während der ganzen Reise keine Baumtomate (außer als Deko am Salat) zu servieren! Anschließend gab es das Abschiedsabendessen und später die Abrechnung bei unserem nette Barmann Adid und Kofferpacken  …  da überkam uns schon ein leichter Abschiedsschmerz …..

04.11.2016

Alle verbrachten eine ruhige Nacht und es ging um 06:00 – noch vor dem Frühstück – zum Landgang auf North Seymour … und fast alle waren trotz bedecktem Himmel und leichtem Niesel dabei!

Die Insel North Seymour hat eine Fläche 1,83 km², ist 2 km lang und  1 km breit, mit eine max. Höhe von 28 m. Der Name leitet sich her vom britischen Vize-Admiral Lord Hugh Seymour (1759 – 1801).

Keiner hatte das erwartet – der Besuch zeigte sich als krönender Abschluss unserer Galapagos-Kreuzfahrt! Ein ca. 2 km langer Pfad führte uns durch die wohl aktivste Vogel-Brut-Kolonie des ganzen Archipels. Wir kamen fast auf Tuchfühlung mit nistenden Prachtfregattvögeln. Es gab vom Küken bis zum Teenager und zu den balzenden Eltern alles was dazu gehört.

Rita hatten es besonders die Männchen mit dem roten Kehlsack angetan! Und Sigrid konnte sich gar nicht von dem Anblick losreißen – Lothar wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben!Der Küstenweg hier musste sogar verlegt werden, da dort Blaufußtölpel direkt auf dem Weg nisteten. Wir sahen frisch geschlüpfte Küken! Das Beste war jedoch der Blaufußtölpel-Balz-Tanz, den einige scheinbar extra für uns aufführten. Nun wissen wir woher der Name kommt! Fast tollpatschig vollführten sie auf ihren blauen Füßen eine Art Gummistiefeltanz und stießen unverkennbare Pfiffe aus.  Was für ein Anblick!

Als ob das alles noch nicht genug wäre sichteten wir noch Lavamöven, Gabelschwanzmöven, einen Nasca Tölpel, Braunpelikane und jede Menge Seelöwen mit Jungen, die immer wieder tolle Fotomotive abgeben.

Auch Landleguane wurden einige entdeckt. Diese gibt es erst seit 1933 auf der Insel Nord Seymour, als man sie von der Insel Baltra gebracht hat. Sie haben sich mittlerweile gut eingelebt. Palo-Santo-Bäume und verschiedene Kakteen Arten  bieten gute  Verstecke für die Landleguane. In einer Opuntie konnten wir das Nest einer Galapagos Taube mit einem Ei drin sehen.Kaum konnten wir uns von der Insel trennen, soviel gab es zu sehen!

Aber gegen 07:15 mussten wir zurück an Bord. Das Frühstück wartete und M/C ANAHI nahm Kurs auf Imbara Channel zwischen Baltra und Isla Santa Cruz. 08:15 hieß es Abschied nehmen, die Zodiacs brachten uns und das Gepäck an Land und mit dem Transferbus ging es zum Flughafen.

Nach dem alles eingecheckt war, blieb noch ein bisschen Zeit schnell ein wenig Geld in den Souvenirläden auszugegeben. An der Sicherheitskontrolle musste Christine’s Lama fast auf Galapagos heimisch werden! Sie konnte die Behörden jedoch überreden es ausreisen zu lassen, schließlich soll es daheim die Enkelin beglücken! Pünktlich ging es los und unser wehmütiger Blick sah das Archipel in der Ferne verschwinden…

Adios, Galapagos!

 

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Während unserer Kreuzfahrt legten wir 301 Seemeilen zurück   =   557 km!

1 Seemeile = 1,852 km

Santa Cruz, Einschiffung, Puerto Ayora       Isabela / Villamil                               46  Seemeilen

Isabela / Puerto Villamil                                   Isabela / Punta Moreno                   60  Seemeilen

Isabela / Punta Moreno                                    Isabela / Elizabeth Bay                     16  Seemeilen

Isabela / Elizabeth Bay                                     Isabela / Urbina Bay                         18  Seemeilen

Isabela / Urbina Bay                                          Isabela / Tagus Cove                         17  Seemeilen

Isabela / Tagus Cove                                         Fernandina / Punta Espinoza           4  Seemeilen

Fernandina / Punta Espinosa                          Isabela / Punta Vicente Roca           15  Seemeilen

Isabela / Punta Vicente Roca                          Santiago / Puerto Egas                     67  Seemeilen

Santiago / Puerto Egas                                     Rabida                                                    17  Seemeilen

Rabida                                                                   Chinese Hat / Sombrero Chino        8  Seemeilen

Chinese Hat / Sombrero Chino                       Bartolome                                             7  Seemeilen

Bartolome                                                             Seymour Nord                                     18  Seemeilen

Seymour Nord                                                      Baltra                                                     8  Seemeilen

                                                                                                                                        301  Seemeilen

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Unser M/C Galapagos ANAHI (Katamaran) hat eine Länge von 27,6 m, Breite 11 m, Tiefgang 2,10 m

2 Jondill-Motoren je 300 PS

1 Woche Kreuzfahrt verbraucht 850 Gallonen Diesel (850 x 3,8 l) Tankkapazität 3000 Gallonen

2 Meerwasserentsalzungsanlagen mit einer Kapazität von je 30 Gallonen pro Stunde

Benzin für die Beiboote 20 Gallonen pro Woche

2600 Gallonen Süßwasser-Kapazität

2 GPS, 2 Radare, 2 Echolote

Max. Geschwindigkeit 10 Knoten (1 Knoten = 1 Seemeile = 1852 m)

90 m Ankerkette, 1 Anker 70 kg, 2 Reserve-Anker (80 kg & 25 kg)

Gebaut wurde die ANAHI in Guayaquil bei Don Botto.

Alle zwei Jahre geht das Schiff ins Trockendock in Guayaquil.

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Am Flughafen von Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors mit 2,5 Mio Einwohnern, erwartete uns bereits Corinna, unsere Fremdenführerin, die uns zum Hotel Oro Verde brachte. Gegen 14:00 waren wir da und konnten gleich unsere Zimmer beziehen. Glückliches Wiedersehen mit den zurückgelassenen Koffern!

Den Nachmittag verbrachte jeder nach eigener Fasson, so wurde von einigen der Malecón besucht oder die Shopping Mall, andere relaxten einfach im Hotel. Um 19:00 trafen wir uns zum letzten gemeinsames Abschiedsabendessen im “El Patio” und verspeisten genüsslich die Köstlichkeiten.

Anschließend ließen wir den Abend in der Bar ausklingen. Ob wir denn diese Nacht überhaupt schlafen können so ganz ohne Schaukeln, Motorengeräusch und des Captain’s früh-morgendliche Klassik-Musik?

05.11.2016

Heute morgen erwachten wir zu bedecktem Himmel und schwülem Wetter. Der Vormittag zur freien Verfügung wurde von den meisten zum Ausschlafen und Entspannen genutzt. Um 12:00 mussten wir jedoch auschecken und unser Gepäck wurde vom freundlichen Concierge für uns eingelagert bis zum Nachmittag.Für Einige begann um 13:00 die fakultative Stadtrundfahrt Guayaquil, pünktlich dazu erschien auch die Sonne!  Corinna zeigte uns ihr Guayaquil und man hörte ihr die Begeisterung für die Stadt an. Wir besuchten den Aussichtspunkt Mirador Cerro Paraiso mit schönem Blick über die Weiten der Stadt. Wir bekamen einen tollen Eindruck der Stadt, spazierten vorbei am Rathaus, sichteten Papageien im Baum, durften in die Halle des Palacio de Gobierno mit der Statue von Guaya und Quil schauen, sprangen grade noch zur Seite als im Iguana Park ein Grüner Leguan im Baum sein Geschäft erledigte – eine wahre Sturzflut – besuchten die Kathedrale, passierten Chinatown und den Malecón, flanierten durch die Altstadtgassen, bestaunten The Point oder auch Die Schraube – das höchste Gebäude Ecuadors – und fragten uns, wie lange wohl die wunderschönen Teddybär-Blumengestecke am Blumenmarkt halten. 

Die anderen verbrachten den Nachmittag ebenfalls in der Stadt, Sigrid und Lothar erklommen in der nachmittäglichen Hitze sogar die 444 Stufen zum Leuchtturm La Peña hinauf!

Kurz nach 16:00 waren wir zurück im Hotel und machten eine kleine Pause. Es wurde im Kunstgewerbegeschäft das letzte Geld ausgegeben und gegen 16:30 kam unser Transferbus zum Flughafen. Dachten wir erst noch, wir wären zu früh dran, waren wir beim Anblick der bereits sehr langen Schlange doch beruhigt. Check in und Sicherheitskontrolle gingen schnell, im Duty Free wurden noch Zhumir Naranjilla – der Schnaps unserer Äquatortaufe -, Schokolade und scharfe Soßen eingekauft, die letzten Dollars in der Bar umgesetzt und schon war es Zeit für das Einsteigen. Nur Oliver musste noch zum Extra Check und seinen Koffer auspacken!

Wir starteten trotzdem pünktlich mit KLM 751 nach Amsterdam, das wir dann am Sonntagnachmittag auch pünktlich erreichten. Hier trennten sich unsere Wege … es ging weiter nach Bremen, Düsseldorf, München und Frankfurt.

… und das war sie, unsere erlebnisreiche Rundreise durch Ecuador und die aufregende Kreuzfahrt durch die atemberaubende Welt der Galapagos-Inseln! Eine der schönsten Reisen, die je begleiten durfte!

ECUADOR, AMA LA VIDA!

 Ecuador liebt das Leben! …  so konnten wir oft lesen auf großen Schildern am Straßenrand.

“Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern

an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.”

Zitat von George Carlin